Wie wird man Ingenieur/in der Mechatronik?

Ein Studium der Mechatronik ist inter­diszipli­när angelegt und umfasst ver­schiedene Fach­bereiche wie Elektro­technik, Informatik und Maschinen­bau. Dieses Studium bereitet darauf vor, mechatro­nische Systeme wie Digital­kameras, automati­sierte Getriebe, Roboter oder Anti­blockier­systeme für Fahr­zeuge zu konzipie­ren und zu ent­wickeln.

 

Im Bachelorstudium liegt der Fokus zunächst auf dem Erwerb grund­legender Kennt­nisse in den Bereichen Natur­wissen­schaften, Mathematik, Technik und Informatik. Ab dem 3. Semester können die Studierenden sich fach­lich in eine bestimmte Richtung speziali­sieren.

 

Es wird empfohlen während des Studiums praktische Erfahrungen zu sammeln – bei­spiels­weise durch ein Praktikum im Curriculum je nach Hoch­schule vor­gesehen. Das Bachelor­studium schließt mit einer Abschluss­arbeit nach sechs bis neun Semestern als Bachelor of Engineering (B. Eng.) oder Bachelor of Science (B. Sc.). Wer sein Wissen ver­tiefen möchte, kann einen drei- bis fünf­semestrigen Master anschließen.

 

An einigen Hochschulen besteht auch die Möglich­keit Mechatronik über acht bis zehn Semester auf Diplom zu studieren oder das Staats­examen abzu­schließen. Des Weiteren ist es mög­lich, Mechatro­niker-Lehr­amt für beruf­liche Schulen zu studieren – danach können an Berufs­schulen angehende Mechatroniker/innen aus­gebildet werden.

 

Mechatronik zählt zur Ingenieur­wissen­schaft und ver­knüpft Inhalte aus Mechanik, Maschinen­bau sowie Elek­tronik/Elektro­technik und Informatik­kunde mit­einander. Ange­sichts von Industrie 4.0, Internet der Dinge und Künst­licher Intelli­genz hat sie eine ent­scheidende Bedeutung inne.

 

Das praxisorientierte Mechatronik-Studium beschäftigt sich genau mit diesen Themen­feldern und ver­mittelt die nötigen Kompetenzen für den Arbeits­markt des aktuel­len Jahr­hunderts. Daher ist dieser Studien­gang ideal für Techno­logie­enthusi­asten, die Freude am natur­wissen­schaft­lichen Forschen haben.

 

 

Wie lange dauert das Studium zum/r Ingenieur/in der Mechatronik?

 

Die Regelstudienzeit für das Bachelor­studium Mechatronik beträgt normaler­weise sechs bis zehn Semester. Nach dem Abschluss des Bachelor­programms stehen Ihnen zwei Möglich­keiten offen: Sie können ent­weder sofort ins Berufs­leben ein­steigen oder sich dafür ent­scheiden, Ihr Studium fort­zusetzen und den Master­abschluss anzu­streben. In der Regel dauert der Master­studien­gang vier Semester.

 

 

Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium zum/r Ingenieur/in der Mechatronik?

 

Um ein Mechatronik-Studium zu absol­vieren, benötigt man je nach Hoch­schule entweder die all­gemeine Hoch­schul­reife, die Fach­gebundene Hoch­schul­reife oder die Fach­hoch­schul­reife. Für weiter­führende Master­studien­gänge ist ein Bachelor­abschluss in Mecha­tronik oder einem ver­wandten Studien­gang erforder­lich. Die Zulassung zum Mecha­tronik-Studium erfordert oft auch eine Mindest­note im Abitur­zeug­nis, wobei der Numerus clausus (NC) von Semester zu Semester variiert und an jeder Hoch­schule unter­schied­lich ist. Der aktuelle NC liegt zwischen 2,0 und 3,1. Es kann auch sein, dass ein Vor­praktikum über mehrere Wochen gefordert wird.

 

Wenn man während der Schul­zeit gute Leistungen in den Fächern Mathe­matik, Physik und Informatik erbracht hat und sich für Techno­logie begeistert sowie mechanische Systeme spannend findet, dann ist das Mechatronik-Studium genau das Richtige. Denn in diesem Studien­gang baut man auf diesem Wissen auf. Zusätz­lich sind Selbst­ständig­keit, Leistungs­bereit­schaft, logisches Denken sowie Team­fähig­keit und technisches Interesse wichtig.

 

Interessierte am Mechatronik-Studium sollten vor allem Begeisterung für Techno­logie und Innova­tionen mitbringen und keine Angst vor Natur­wissen­schaften haben – ins­besondere Mathe­matik und Physik sollten ihnen nicht abschreckend erscheinen. Falls noch Unsicher­heiten bestehen sollten, können bestimmte Vor­bereitungs­kurse absol­viert werden.

 

Darüber hinaus ist ver­netztes Denken ent­scheidend, da die Mecha­tronik eine inter­diszipli­näre Ingenieur­wissen­schaft ist und ver­schiedene Themen­bereiche mit­einander ver­knüpft. Eine gewisse Kreativi­tät sowie der Wille zur eigen­ständigen Lösungs­findung für technische Probleme sind eben­falls hilf­reich im Mecha­tronik-Studium.

 

Einige Studiengänge in der Mechatronik erfordern außer­dem ein Vor­praktikum von etwa zehn Wochen, das den Studieren­den als erste Orientie­rungs­hilfe dient und ihnen grund­legende technische Fähig­keiten und Her­stellungs­ver­fahren ver­mittelt. Die meisten Hoch­schulen ermög­lichen auch ein nach­gelagertes Vor­praktikum; spätes­tens bis zum Ende des dritten oder vierten Semesters muss jedoch ein Nach­weis erbracht werden. Es können je nach Hoch­schule unter­schied­liche Regelungen gelten.

 

Manche Hochschulen fordern zusätz­lich das erfolg­reiche Absol­vieren einer Studien­ein­gangs­phase (STEOP), bestehend aus mehreren Ein­führungs­kursen, deren Bestehen Voraussetzung für die Fortführung des Mechatronik-Studiums ist. Da einige Lehr­ver­anstal­tungen in Englisch abge­halten werden, ist ein ent­sprechendes Sprachniveau erforderlich oder hilfreich. Die meisten Studien­gänge im Bereich Mecha­tronik sind jedoch auf Deutsch.

 

Für das Masterstudium in Mechatronik gelten folgende Zugangs­voraus­setzungen: Ein Bachelor­abschluss oder äquiva­lente fachliche Quali­fika­tionen müssen vor­handen sein.

 

 

Was beinhaltet das Studium zum/r Ingenieur/in der Mechatronik?

 

Die Regelstudienzeit des Mechatronik-Studiums beträgt oft sieben Semester, aber es gibt auch sechs­semestrige Bachelor­studien­gänge. Einige Hoch­schulen bieten Vor­bereitungs­kurse in Mathe­matik und Physik an, um den Studieren­den dabei zu helfen, den natur­wissen­schaft­lichen Inhalten besser folgen zu können. Diese Kurse ermög­lichen es den Studien­anfänger/innen, ihr schulisches Wissen aufzu­frischen und optimal für das Studium vorbe­reitet zu sein.

 

Der Ablauf des Mechatronik-Studiums ist normaler­weise modular aufge­baut. In den ersten zwei bis drei Semestern werden Grund­lagen aus Mathe­matik, technischer Mechanik, Physik und Elektro­technik ver­mittelt. Im weiteren Ver­lauf besuchen die Studieren­den ver­tiefende Kurse, bei denen eine Schwer­punkt­setzung möglich ist. Je nach Hoch­schule gibt es ver­schiedene Ver­tiefungs­möglich­keiten wie E-Mobili­tät, Digitali­sierung oder Medizin­technik.

 

Ein wichtiger Teil des Curriculums ist die Praxis­phase bzw. das Praxis­semester, in dem die angehenden Mecha­troniker/innen ihr erlerntes Wissen durch Industrie­praktika anwenden können.

 

Das Mechatronik-Studium legt großen Wert auf prak­tische Anwendungen. Häufig finden Kurse im Labor statt oder es werden techni­sche Projekte in Gruppen- oder Team­arbeit bearbeitet und anschließend präsentiert.

 

Neben dem klassischen Voll­zeit­studium gibt es auch andere Studien­modelle für ein Mecha­tronik-Studium zur Auswahl. Zum Bei­spiel kann man das Fach als duales Studium absol­vieren, bei dem man parallel zur Hoch­schule eine Aus­bildung zum/r Mecha­troniker/in macht. Alter­nativ kann man auch praktische Erfahrung in einem Unter­nehmen sammeln und die Bachelor­arbeit für dieses Unter­nehmen schreiben, ohne jedoch eine Berufs­aus­bildung abzu­schließen. Weitere Studien­modelle sind Teil­zeit­studium oder berufs­begleiten­des Studium.

 

Nach Abschluss aller Lehr­ver­anstaltungen und der Abgabe der Bachelor­arbeit erhält man den akademischen Grad des Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder weniger häufig den Bachelor of Science (B.Sc.). Mit diesem Abschluss ist man qualifi­ziert für eine Tätig­keit im rele­vanten Berufs­feld sowie für weiter­führende Master-Studien­gänge.

 

 

Wie geht es nach dem Studium als Ingenieur/in der Mechatronik weiter?

 

Nach dem Abschluss des Studiums der Mecha­tronik eröffnen sich viele beruf­liche Möglich­keiten in abwechs­lungs­reichen und interes­santen Arbeits­bereichen. Die Mecha­tronik ist Teil des MINT-Bereichs, für den ver­schiedene Wirt­schafts­institute einen zukünftig hohen Bedarf an Fach­kräften prognos­tizieren. Nach dem Studium kann man sich unter anderem mit der Her­stellung, Ent­wicklung, Wartung oder Inbetrieb­nahme technischer Systeme beschäftigen. Besonders gute Berufs- und Karriere­aus­sichten bieten bei­spiels­weise die Branchen Mikro­system­technik, Auto­mobil­bau und Medizin­technik.

 

Im Allgemeinen arbeitet man meistens an den Schnitt­stellen von Maschinen­bau, Elektro­technik und Informatik. Als Master­absolvent/in über­nimmt man außer­dem Projekt­leitungs- und Führungs­auf­gaben. Dank der breiten Aus­bildung ist man als Ingenieur/in der Mecha­tronik in vielen Bereichen ein­setz­bar. Sie können Forschungs- und Ent­wicklungs­arbeiten in Bereichen wie Medizin­technik, Opto­elek­tronik, Mikro­system­technik und Nano­techno­logie über­nehmen. Darüber hinaus ist man auf­grund der inter­diszipli­nären Aus­bildung bestens geeignet für Tätig­keiten an allen Schnitt­stellen dieser betei­ligten Fach­gebiete – Maschinen­bau, Elektro­technik/Elek­tronik sowie Informa­tions­techno­logie.

 

Die Nachfrage nach Ingenieuren/innen mit inter­diszipli­närem Know-how ist kontinuier­lich hoch. Bei der rasanten technischen Ent­wicklung müssen sich jedoch Mecha­tronik­ingenieure/innen auf lebens­langes Lernen ein­stellen. Da die Automati­sierung in vielen Bereichen rasant voran­schreitet, bieten sich Mecha­tronik­ingenieuren/innen auch und gerade im Bereich Forschung und Lehre hervor­ragende Karriere­perspektiven.